Capital Wirtschaftsnachrichten


27.04.2024 19:00

Auf dem Parteitag der Liberalen redet FDP-Chef ausführlich und ausschließlich über Deutschlands wirtschaftliche Zukunft. Die Zukunft seiner Partei und der Ampel-Koalition lässt er offen. Wahrscheinlich, weil er selbst keine Antwort hat

Kurz vor Schluss seiner Rede auf dem Parteitag stellte Christian Lindner die entscheidende Frage. Na endlich! Diese Frage fehlt seit Wochen in keiner Talkshow, sie wabert durch die Leitartikel der Zeitungen, sie taucht fortwährend in politischen Fachsimpeleien auf. Eigentlich kann man sie schon nicht mehr hören. Und nur Lindner kann sie beantworten.

Nach knapp einer Stunde war es wo weit. Der Parteichef selbst rief die Frage auf. Da spitzte man natürlich nochmal die Ohren nach einer Rede, in die der Vorsitzende schon vieles gepackt hatte, rhetorisch allerdings weit hinter früheren Auftritten zurückgeblieben war. Aber vielleicht erführe man dafür jetzt die eine entscheidende Antwort, was wünschenswert wäre, weil davon der Fortbestand der Ampel-Koalition abhängt, mithin die politische Gemengelage insgesamt in Deutschland.

Die Frage lautet: Wie geht es weiter mit der FDP?

Aber ach, Christian Lindner hat dazu nichts gesagt. Nicht in den knapp 60 Minuten seiner Rede vorher und schon gar nicht, nachdem er selbst gefragt hatte. Stattdessen sprach der FDP-Vorsitzende noch ein paar Minuten über seine Partei, ihre Vorstellungen, ihre Werte und ihre Identität, gerade so, als schwebe die FDP zumindest im politischen Raum völlig losgelöst durch die Gegend. Die Ampel-Koalition, quasi eine stellare Konstellation, oder in den Worten des FDP-Chefs: „die politischen Umständen, wie sie nun mal sind“. 

Keine Abschiedsrede

Und so muss man hinterher wieder selber rumstochern in der wenigen Asche, die diese Rede hinterließ, die kein rhetorisches Feuerwerk war. War das eine Rede mit der man den Abschied aus der Regierung einleitet? Mitnichten. Lindner nannte nicht Freund, noch Feind (von Putin, der AfD und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mal abgesehen). Er verteilte nur ein paar kleinere Spitzen – und das höchst ausgewogen in alle Richtungen.

Die Ampel spielte faktisch keine Rolle. Den Namen Olaf Scholz erwähnte Lindner nicht, mokierte sich nur über Leute, die der Wirtschaft vorhielten Klagelieder anzustimmen. Das war genauso auf den Kanzler gemünzt wie eine ironische Bemerkung, über die verfassungsrechtliche Expertise der Sozialdemokraten, womit Lindner auf das Karlsruher Urteil zur Schuldenbremse anspielte. Aber das alles kam eher als Frotzelei daher, als moderate Parteitagsfolklore, angelegt als eine rhetorische Ostereiersuche für seine Zuhörer: Finde die Anspielung hier und überhöre nicht das Witzchen da.

Kein Bekenntnis zur Koalition

War das eine Rede, mit der man sich zum Regierungsbündnis bekennt? Auch das nicht. Man könnte wohlwollend sagen, der FDP-Chef ist ganz bei sich geblieben, bei dem, was für ihn seine Partei ausmacht: das Ökonomische. Ausführlich deklinierte er die Wirtschaftswende, die seine Liberalen verlangen. Andere Themen kamen praktisch nicht vor.26-04-24 NL Edi FDP

Lindner rezitierte den Forderungskatalog, den die Liberalen aufgestellt haben. Er stellte Leistung und Lust auf Arbeit in den Mittelpunkt und erläuterte seine Positionen bei der Schuldenbremse, der Rente mit 67 und beim Bürgergeld. Er bekräftigte Bedingungen bei der Kindergrundsicherung. Und er bekannte sich zum Klimaschutz, aber mit den Mitteln der Technologie und ohne Verbot und Verzicht. Er lud andere ein, ebenfalls Vorschläge zu machen, und gab sich gesprächsbereit. Keine Schärfe gegen irgendjemand, aber auch kein Enthusiasmus.

Zieht man einen Strich unter diesen Auftritt, kann man nur zu dem Ergebnis kommen, dass Christian Lindner die Frage gar nicht beantworten will, wie es mit der FDP weitergeht. Man kann darin eine clevere Strategie vermuten: Der Schwebezustand ist gewollt, er sichert der FDP viel Aufmerksamkeit und hält Lindner alle Optionen offen. 

Es könnte aber auch der Versuch sein, mit viel Hokuspokus den eigentlichen Grund zu kaschieren, warum Lindner die alles entscheidende Frage nicht beantwortet: seine Ratlosigkeit. Dann würde Lindner nicht sagen, wie es mit der FDP weitergeht, weil er es nicht will, sondern weil er es nicht weiß. Und eine gewisse Leere am Ende dieser Rede lässt vermuten, dass die Ratlosigkeit tatsächlich die wahrscheinlichste Variante ist.

Dieser Artikel ist eine Übernahme des Stern, der wie Capital zu RTL Deutschland gehört. Auf Capital.de wird er zehn Tage hier aufrufbar sein. Danach finden Sie ihn auf www.stern.de.

27.04.2024 18:01

Eigentlich sollten bis 2030 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Doch die Stromer verkaufen sich schlecht. Jan Burgard von der Beratung Berylls erklärt, warum die Technik ein Problem hat – nicht nur in Deutschland

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Capital: Die Verkäufe von Elektroautos brechen ein, die Förderung ist eingestellt worden. Wie groß sind die Probleme für die Industrie?
JAN BURGARD: Die Lage ist schon ernst. Wenn man die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen in diesem Quartal mit denen im ersten Quartal des vergangenen Jahres vergleicht, dann sehen wir einen Rückgang um 14 Prozent. Wenn man das hochrechnet, dann erscheint es sehr unrealistisch, dass das angepeilte Ziel von 15 Millionen E-Fahrzeugen im Jahr 2030 erreicht wird.

Was sind die Gründe für diesen Einbruch? Liegt er nur am Wegfall der Förderung?
Sicherlich nicht. Wir sehen, dass auch in anderen Ländern die Elektromobilität schwächelt, in den USA zum Beispiel. In Deutschland gilt ein spezifisches Problem. Der Kunde ist im Grunde maximal verwirrt. Es wird Gesetzgebung aufgeweicht, es gibt Diskussionen über E-Fuels. Da gibt es einen Effekt, der dem beim Heizungsgesetz ähnelt. Viele denken: Ich kaufe mir noch schnell einen Verbrenner, bevor es verboten wird.

Ist das Elektroauto nicht attraktiv genug?
Wenn man sich das genau anschaut, sind die Fahrzeuge einfach teurer in der Anschaffung. Auch Leasing ist schwierig, weil es Probleme mit den Restwerten gibt. Das Geschäft schwächelt am meisten bei Privatkunden. Die Kaufanreize fallen weg, die Fahrzeuge sind teurer, die Restwerte sind unklar, und man weiß nicht genau, welche Kosten insgesamt auf einen zukommen. Dann kommt noch die Reichweiten-Angst hinzu, und man sieht, wie schwer die Entscheidung für den einzelnen Kunden ausfällt.

Es gibt nach wie vor einen großen Preisunterschied zwischen Elektroautos und vergleichbaren Verbrenner-Modellen. Woher kommt das, und warum hat die Industrie es noch nicht geschafft, das auszugleichen?
Das erste Problem ist die Batterie, die den größten Teil der Herstellungskosten ausmacht. Zwei von drei der derzeit eingesetzten Batterien kommen aus China, was bedeutet, dass die Hersteller sich da in Abhängigkeiten begeben. Man hat also keine Skaleneffekte bei wesentlichen Modulen, mit denen die Kosten gesenkt werden könnten. Unternehmen müssen umgebaut werden, es muss frisches Geld investiert werden, um einen gewissen Reifegrad zu erreichen. So etwas ist immer mit höheren Kosten verbunden.VW, BYD, Xiaomi – der neue Dreikampf der Autoindustrie

Aber die Hersteller haben doch versucht, sich darauf einzustellen. Einige Autobauer sind in die Batteriefertigung eingestiegen oder haben sich eingekauft. Warum ließen sich die Probleme auf diese Weise nicht lösen?
Grundsätzlich gilt, dass chinesische Batteriehersteller wie CATL einen großen Erfahrungsvorsprung haben, der nur schwer aufzuholen ist. Wir hinken in vielen unterschiedlichen Bereichen hinterher. Wenn jetzt noch die Nachfrage schwächelt, dann gibt es einen doppelten Effekt. Man kann die Erfahrung nicht so schnell sammeln wie nötig. Und der Kostennachteil zieht sich noch länger hin. Das ist im Moment eine toxische Mischung.

China hat einen vergleichsweise hohen Anteil an Elektroautos, auch weil die Behörden über Regularien den Kaufdruck erhöhen. Zum Beispiel ist die Vergabe eines Kfz-Kennzeichens oft daran gekoppelt, dass ein Batteriefahrzeug gekauft wird. Braucht auch Europa mehr derartigen Druck?
Zumindest muss man der Technologie aufs Pferd helfen, auch durch regulatorische Aspekte. Wenn man die Niederlande als Beispiel nimmt, sieht man, dass sich die CO2-Besteuerung darauf auswirkt, wie hoch die Gesamtkosten des Autobesitzes ausfallen. Norwegen ist ein anderes Beispiel. Dann wird das Elektrofahrzeug in Gänze günstiger als der Verbrenner. Es reicht aber nicht nur die Gesetzgebung. Es muss auch das Angebot da sein und die nötige Ladeinfrastruktur. Es müssen viele Dinge zusammenkommen. Und da sind wir im Moment in Deutschland nicht sonderlich gut.

Hören Sie in der neuen Folge von „Die Stunde Null“,

  • warum die chinesischen Autohersteller auf Probleme in Europa stoßen,
  • wo die deutschen Unternehmen noch einen klaren Vorsprung haben,
  • ob die Deutschen noch einmal mit einer Kaufprämie rechnen können.

Alle Folgen finden Sie direkt bei RTL+, Apple oder Spotify oder via Google.

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27.04.2024 16:00
Polens Wirtschaft läuft schon länger gut – doch unter der neuen Regierung boomt das Land erst so richtig. Die deutsche Politik kann vom Nachbarn im Osten einiges lernen
27.04.2024 14:00

Betriebskantinen bieten nicht nur Essen, sondern auch Raum zur Kommunikation. Nur was ist, wenn Menschen lieber zu Hause arbeiten?

Wo früher schon zur Frühstückszeit reger Betrieb herrschte, prägen heute leere Plätze das Bild. Wie andere Betriebskantinen leidet auch jene im Landratsamt Karlsruhe unter den Folgen des Homeoffice: Die Zahl der Gäste hat seit der Corona-Pandemie abgenommen, die Auslastung reicht nicht mehr für einen wirtschaftlichen Betrieb. „Das war nicht aufzufangen, ohne den Rest der Organisation zu gefährden“, sagt der Vorstand der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung, Michael Auen. 

Der Verein betreibt über das Inklusionsunternehmen Worka unter anderem mehrere Kantinen, in denen Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten. Die Corona-Konsequenzen hier heißen jetzt konkret: Schutzschirmverfahren und Trennung vom gesamten Gastrobereich. 

„In der Gastronomie ist die Welt seit 2020 eine andere“, sagt Auen. Allein in den beiden Kantinen im Landratsamt und im Technischen Rathaus der Stadt sei die Zahl der Essen pro Tag von 600 bis 700 zwischenzeitlich auf unter 100 gesunken, macht er deutlich.

Studie Führungskräfte

Nicht überall sind die Folgen so drastisch, aber insgesamt hadert das Branchensegment, zu dem unter anderem auch Caterer zählen. Im Vergleich zu 2019 vor der Pandemie seien die Umsätze im vergangenen Jahr um 11,3 Prozent gesunken, wie eine Sprecherin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga unter Berufung auf das Statistische Bundesamt mitteilt. Gegenüber 2022 gab es immerhin ein kleines Plus von 1,8 Prozent. Die Lage sei weiterhin herausfordernd.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Trotz sehr flexibler Regelungen für mobiles Arbeiten/Homeoffice macht die Allianz hingegen die Erfahrung, dass die Zahl der Gäste in den 16 Restaurants an 14 Standorten wieder steigt – auf 1,8 Millionen im vergangenen Jahr. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzten die Restaurants wieder gerne zur Kommunikation und verabredeten sich zum Mittagessen.

Darauf hofft auch der Branchenverband Dehoga: „Wir setzen darauf, dass der Stellenwert der Betriebsrestaurants wieder steigen wird – als Dreh- und Angelpunkt für Ernährung, Gesundheit, Wohlfühlen und Kommunikation, als Teil einer guten Unternehmenskultur und als wichtige Begegnungsstätte für Kollegen.“ Ekkehart Lehmann von der K&P Consulting, die bei Großküchenplanung berät, sagt, die Bedeutung der Betriebsgastronomie für Unternehmen sei gestiegen. Deshalb seien sie stärker bereit, die Gastronomie attraktiv zu gestalten und so weit möglich auch finanziell stärker zu unterstützen. Für Einrichtungen des Bundes ermögliche eine neue Kantinenrichtlinie, Betreiber und Tischgäste direkt zu bezuschussen.

„Durch die Einführung der Homeoffice-Regelungen ist die wirtschaftliche Grundlage für viele Betriebsrestaurants schwieriger geworden“, erläutert Lehmann. „Gleichzeitig begreifen Unternehmen die Bedeutung der Betriebsgastronomie als wesentliches Element, um Mitarbeitende ins Unternehmen zurückzuholen und die durch Homeoffice gesunkenen Möglichkeiten für den internen Austausch und die Kommunikation bewusst zu fördern.“ Denn die Betriebsgastronomie sei der Ort im Unternehmen, wo die Kolleginnen und Kollegen zusammenkommen und die Werte des Unternehmens vorbildlich vermittelt werden könnten.

Homeoffice in Deutschland verankert

Die Allianz nutzt Tage mit geringerer Auslastung einer Sprecherin zufolge zum Beispiel für die Vorbereitung von Veranstaltungen, den Abbau von Überstunden oder zur Weiterbildung der Mitarbeitenden. Restaurants mit geringerer Auslastung würden über ein eingeschränkteres Angebot gesteuert. Zudem könne man Speisen auch „to go“ ins Homeoffice mitnehmen.

Jobstudie Bewerber 6:11

Dass Letzteres in Deutschland fest verankert sei, hat das ifo-Institut jüngst festgestellt. Fast ein Viertel der Beschäftigten arbeitete einer Umfrage zufolge im Februar zumindest teilweise von zu Hause. Unterschiede gibt es etwa bei der Größe der Betriebe – so ist der Homeoffice-Anteil der Erhebung zufolge in kleinen und mittleren Unternehmen niedriger. Aber auch die Branche spielt eine Rolle, wie eine Dehoga-Sprecherin verdeutlich. So gebe es bei Dienstleistungen einen hohen Homeoffice-Anteil, im verarbeitendem Gewerbe einen geringeren.

Doch nicht nur das Fernbleiben der Mitarbeitenden macht den Betriebskantinen zu schaffen. Auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent zum Jahresbeginn sowie Kostensteigerungen für Lebensmittel und Personal schlagen laut den Fachleuten zu Buche.

Lage für Inklusionsunternehmen schwierig

Bei der Worka kommt hinzu, dass es ein Inklusionsunternehmen ist. Zwar gibt es einen Minderleistungsausgleich für betroffene Mitarbeitende. Dieser sei aber nicht in selbem Maße gestiegen wie der Mindestlohn, sagt Geschäftsführerin Aurelia Becker. Auch bürokratischer Mehraufwand werde nicht ausgeglichen. 

Mit den Kunden habe sie verschiedene Möglichkeiten durchgesprochen. „Wir haben alle betriebswirtschaftlichen Maßnahmen gezogen.“ Doch Preise für Mahlzeiten etwa könnten nicht unbegrenzt erhöht werden. „Wir konkurrieren mit der Dönerbude um die Ecke.“

Lebenshilfe-Vorstand Auen sagt: „Unser Erfolgsfaktor ist der Mensch.“ Wenn man beim Personal spare und zum Beispiel auf reine Ausgabeküchen setze, werde der Kantinenbetrieb wirtschaftlicher. „Aber dann wird man sich als Gast daran gewöhnen müssen, nicht mehr den Charme zu haben, dass der Koch den Löffel schwingt. Dann hat man Systemgastronomie.“

Dennoch geben sich Auen und Becker zuversichtlich, dass die rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Gastrobereich weiter beschäftigt bleiben. Es gebe schon mehrere Interessenten, die einzelne oder gleich alle Kantinen der Worka übernehmen wollten.

27.04.2024 12:47

Die europäischen Wirtschaftsdaten verbessern sich allmählich, doch die Märkte spiegeln das bislang kaum wider. Zeit, die aktuellen Bewertungen ausnutzen, bevor der Aufschwung in Europa an Fahrt gewinnt

Während sich die US-Wirtschaft im vergangenen Jahr als außerordentlich widerstandsfähig erwies, war in Europa bestenfalls ein stagnierendes Wachstum zu verzeichnen. Diese Underperformance ist größtenteils auf die Folgeeffekte der russischen Invasion in der Ukraine und der darauf folgenden Energiekrise zurückzuführen. Der Verlust des wichtigsten Erdgaslieferanten war für ganz Europa ein gewaltiger Schock. Die Haushalte werden weiterhin von hohen Energierechnungen belastet, die sich auch auf die Preise anderer Waren und Dienstleistungen auswirken – nicht zuletzt weil die Unternehmen die höheren Kosten weiterreichen. 

Zwar stiegen die Energiepreise im Jahr 2022 weltweit, aber der Preisanstieg der Lebenshaltungskosten war in Europa deutlich einschneidender und langwieriger. Mit dem Rückgang der Kaufkraft der privaten Haushalte fiel auch das Verbrauchervertrauen. Obwohl sowohl die amerikanischen als auch die europäischen Haushalte über beträchtliche pandemiebedingte Ersparnisse verfügten, entschieden sich die Europäer, ihre Ersparnisse zu horten. Im Gegensatz dazu haben die US-Verbraucher ihre Ersparnisse genutzt, um die während der Pandemie verpassten Urlaube und andere Aktivitäten nachzuholen.Das steckt hinter dem Kursrutsch bei Chip-Aktien

Eine weitere Ursache für die Schere zwischen den beiden Regionen ist die Finanzpolitik. Auf der anderen Seite des Atlantiks haben der „American Rescue Plan“, der „Chips Act“ und der „Inflation Reduction Act“ eine bedeutende Rolle bei der Ankurbelung des Wachstums gespielt. So ist das zuletzt robuste Wachstum in den USA zumindest teilweise auf die Staatsausgaben zurückzuführen. In Europa war mit den 750 Mrd. Euro des Wiederaufbaufonds ebenfalls ein deutlicher Konjunkturimpuls geplant. Allerdings kam es zu Verzögerungen bei der Auszahlung der Gelder, sodass nur ein Drittel der Zuschüsse ausgegeben wurde. 

Quelle: Europäische Kommission, J.P. Morgan Asset Management. Die im Jahr 2024-26 ausgezahlten Zuschüsse basieren auf J.P. Morgan Asset Management-Schätzungen. Guide to the Markets - Europa. Stand der Daten: 31. März 2024.
Quelle: Europäische Kommission, J.P. Morgan Asset Management. Die im Jahr 2024-26 ausgezahlten Zuschüsse basieren auf J.P. Morgan Asset Management-Schätzungen. Guide to the Markets - Europa. Stand der Daten: 31. März 2024.

Auch der andere politische Hebel – die Geldpolitik – richtete womöglich in Europa mehr Schaden an als in den USA. Europas Verbraucher und Unternehmen sind stärker von der kurzfristigen Finanzierung durch Geschäftsbanken abhängig als die USA, die sich bei ihrer Finanzierung stärker auf langfristige Zinssätze und Kapitalmärkte stützt. Weniger als 30 Prozent der Unternehmensfinanzierung in der Eurozone erfolgt über die Kapitalmärkte, in den USA sind es dagegen 70 Prozent. 

Zu diesen innereuropäischen Problemen kommt noch hinzu, dass die globale verarbeitende Industrie in einer Flaute steckt. Dies ist nicht verwunderlich: Während der Pandemie haben die Haushalte zu viele „Dinge“ angehäuft und sich nach der Wiedereröffnung schnell wieder Dienstleistungen zugewandt. Daher waren die Volkswirtschaften Europas mit einem starken Produktionsschwerpunkt, wie etwa Deutschland, besonders stark betroffen. 

Vom Gegen- zum Rückenwind

Aus meiner Sicht sind die Erwartungen an Europa derzeit viel zu niedrig. Und wenn wir nach vorn blicken, sollte sich zumindest ein Teil des bisherigen Gegenwinds für das europäische Wachstum in Rückenwind verwandeln. Europa hat beispielsweise bei der Umstellung seiner Energieversorgung von russischem Pipeline-Gas auf Flüssigerdgas sehr gute Arbeit geleistet. Dank des glücklichen Umstands, dass der Winter relativ mild war, sanken die Öl- und Benzinpreise schnell wieder und mit ihnen die Inflationsrate. In den kommenden Sommermonaten könnten europäische Haushalte sogar einen „positiven Kostenschock“ bei den Lebenshaltungskosten erleben. 

Da der Arbeitsmarkt nach wie vor stabil ist, profitieren die Haushalte zudem von steigenden Reallöhnen. Die Erholung der Verbraucherausgaben könnte noch ausgeprägter ausfallen, wenn das Vertrauen der Haushalte erst wieder so stark ist, dass sie bereit sind, ihre durch die Pandemie erzielten Ersparnisse  auszugeben. 

Die EZB dürfte diese Erholung durch Zinssenkungen sowie eine in die gleiche Richtung gehende Geld- und Fiskalpolitik fördern, da die Mittel des Wiederaufbaufonds in der Eurozone kontinuierlich zurückgehen. Im Gegensatz dazu könnten die US-Wahlen eine Diskussion über die Einschränkung der Staatsausgaben erzwingen, um die steigende Verschuldung in den Griff zu bekommen. 

Angesichts der starken Exportintensität Europas fehlt in diesem Puzzle vielleicht noch eine kräftige Erholung der chinesischen Nachfrage. Doch dürfte die binnenwirtschaftliche Erholung Europas ausreichen, um einen deutlichen Wachstumsschub herbeizuführen. 24-04-24 Konjunkturprognose

Die europäischen Wirtschaftsdaten liefern bereits erste positive Überraschungen, die Märkte reagieren jedoch nur langsam darauf. So spiegeln die Preise an den Aktienmärkten die wirtschaftliche Erholung noch nicht wider. Es wird erwartet, dass die Unternehmensgewinne in Europa in diesem Jahr um 4 Prozent wachsen, während das Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI Europe lediglich 14,7 beträgt. Dem gegenüber stehen Erwartungen von 10 Prozent für die US-Gewinne bei einem KGV von 20,8. 

Daneben muss man auch die Rolle der Technologie und die aktuelle KI-Euphorie berücksichtigen. Die herausragende Performance einer Handvoll Technologiewerte hat dem S&P-Index geholfen, die europäischen Benchmarks zu übertreffen – und das nicht nur im vergangenen Jahr, sondern im gesamten vergangenen Jahrzehnt. Angesichts der Konzentration des US-Marktes und der Unsicherheit darüber, ob KI den Erwartungen gerecht wird, könnte für Anleger eine Umschichtung eines Teils ihrer Allokation von US-Aktien in europäische Aktien sinnvoll sein. Anleger könnten die aktuellen Bewertungen ausnutzen, bevor der Aufschwung in Europa an Fahrt gewinnt. Möglicherweise steht eine Wende bevor.

Karen_War_Bio

27.04.2024 11:30
Tech-Aktien performen seit Jahren überdurchschnittlich, vor allem in den USA. Warum die Titel im TecDax zwar besonders günstig sind, aber mit der Nasdaq schwer mithalten können
27.04.2024 10:55

Ende August ist für einen Teil der 92 Filialen der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof Schluss. Nun ist klar, welche Städte es trifft

Der finanziell angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schließt 16 seiner 92 Filialen zum 31. August dieses Jahres. Das gab Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Samstag bekannt. Besonders stark von Schließungen betroffen sind Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Von den rund 12.800 Menschen, die das Unternehmen beschäftigt, sollen 11.400 demnach ihren Job behalten. 1400 werden gehen müssen. Nach Angaben von Galeria wurden mit dem Gesamtbetriebsrat am Freitag Interessenausgleich und Sozialplan geschlossen. „Wir werden alles tun, um unser Geschäft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu sehen wir nicht zuletzt durch unsere Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr gute Voraussetzungen“, sagte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche. Der Sitz des Unternehmens soll von Essen in die Filiale Düsseldorf Shadowstraße umziehen. 

Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers René Benko. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will.GKK Käufer

Die zwischen Investoren und Galeria geschlossene Vereinbarung kommt jedoch nur zustande, wenn die Gläubiger zustimmen. Insolvenzverwalter Denkhaus will bis Ende April den Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel vorlegen. Rechtskräftig ist der Plan erst, wenn die Gläubigerversammlung ihn am 28. Mai annimmt und dieser anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben.

Diese 16 Kaufhäuser werden geschlossen

  • Berlin Ringcenter
  • Berlin Spandau
  • Berlin Tempelhof
  • Essen
  • Köln Breite Straße
  • Wesel
  • Augsburg
  • Regensburg Neupfarrplatz
  • Würzburg
  • Chemnitz
  • Leonberg
  • Mainz
  • Mannheim
  • Oldenburg
  • Potsdam
  • Trier Fleischstraße
27.04.2024 09:25

China birgt für Anleger ein großes Risiko. Wer Geld in Schwellenländer investieren will, sollte sich Unternehmen in sechs anderen Ländern anschauen, sagt Capital-Expertin Birgit Haas im ntv-Interview

China birgt für Anleger ein großes Risiko. Wer Geld in Schwellenländer investieren will, sollte sich Unternehmen in sechs anderen Ländern anschauen, sagt Capital-Expertin Birgit Haas im ntv-Interview

27.04.2024 08:00

Sanktionen sind klare Signale des Westens. Doch wirken sie auch? Das Mullah-Regime nutzt sie schon lange, um gegen die USA zu wettern. Und Putin kennt die Schlupflöcher. Machen Sanktionen Sinn - oder treiben wir Iran und Russland nur enger zusammen?

Der Iran zählt neben Russland und Nordkorea zu den am stärksten sanktionierten Ländern der Welt. Vom Angriff auf Israel hat ihn das nicht abgehalten. Und auch Russland, gegen das seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine ganz massiv Sanktionen verhängt wurden, setzt den Krieg nach mehr als zwei Jahren noch immer fort.

Gerade bei großen Staaten sei eine unmittelbare Reaktion auf Sanktionen eher unwahrscheinlich, erklärt der Politologe Anton Peez im Podcast „Wirtschaft Welt & Weit“. Der Iran werde nicht aufhören, Drohnen zu bauen, doch die Produktion könne sich verlangsamen und verteuern, und auch in der Herstellung müsse langfristig auf minderwertiges Material zurückgegriffen werden. Sanktionen wirken also über Jahre.

Erreicht der Westen mit Sanktionen das Gegenteil?

Haben Russland und Iran die Folgen der Sanktionen längst einkalkuliert? Gerade in militärischen Fragen sieht Peez iranisch-russische Kooperationen. Treiben wir etwa die Länder nicht nur enger zusammen, sondern auch verstärkt nach China? Und: Hätte ein schärferes Durchgreifen nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 Putin in die Schranken weisen können? In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann mit Anton Peez über Sanktionen, Schlupflöcher und auch darüber, ob man den Erfolg überhaupt seriös messen kann.

Anton Peez ist Politikwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt. Er forscht am Peace Research Institute Frankfurt (PRIF), das ist das Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung. Anton Peez beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Wirtschaftssanktionen und mit Normen in der internationalen Politik.

www Podcast 77

26.04.2024 17:45

Die Auftritte des FDP-Chefs verlaufen gerade oft wie im Managementhandbuch. Sehr professionell – erst recht in dieser Regierung. Aber sein 12-Punkte-Plan kann zum Bumerang werden

Kürzlich stolperte ich im Netz bei den Kollegen des Harvard Business Managers über einen Karriere-Ratgeber. Und weil ich gerade über Christian Lindner nachdachte, klickte ich rein. Der Titel lautete: „So bestimmen Sie, wie andere Sie wahrnehmen.“

An der Konstellation bei meiner Suche nach Erkenntnis stimmte alles: ein Mann, der erkennbar viel Wert legt auf seinen öffentlichen Auftritt und dabei seinem Publikum doch viele Rätsel aufgibt; ein Management-Handbuch; eine relativ simple To-Do-Liste – und tatsächlich: Die Autorinnen Jill Avery, Dozentin an der Harvard Business School, und Rachel Greenwald, Gründerin einer Partnervermittlung, beide Expertinnen für das Thema „Personal Branding“ – sie trafen mit ihren Tipps ziemlich genau die aktuelle Arbeit des Finanzministers und FDP-Chefs, dessen Partei in den meisten Umfragen aktuell bedrohlich um die Existenzschwelle herumdümpelt. 

Also, Regel Nr. 1 für das Personal Branding: „Machen Sie sich bewusst, für welche Werte Sie einstehen und was Sie bei Ihrer Zielgruppe erreichen möchten“, raten Avery und Greenwald. Dabei helfe mitunter auch die Rückbesinnung auf das, was einen in der Vergangenheit angetrieben hat und bereits hilfreich war. 

Im Fall von Lindner und seiner FDP, die an diesem Wochenende übrigens auch noch einen Parteitag überstehen müssen, ist die Sache ziemlich offensichtlich: Marktwirtschaft, solide Finanzen, weniger Sozialstaat. Das reicht – respektive muss reichen. Und wenn man das mal richtig ausarbeitet – oder wie man heute so schön sagt: herunterbricht –, dann kommt man locker auf einen 12 Punkte-Plan für mehr Wachstum und mehr Wohlstand: „die Wirtschaftswende“. 

Insgesamt sieben Regeln formulieren die beiden US-Amerikanerinnen für die persönliche Markenbildung, mit deren Abschluss man endlich besser, klarer und kraftvoller wahrgenommen werden soll. Dazu zählen Erkenntnisse wie „Eine Marke basiert auf einer Geschichte, die im Kopf bleibt“, oder „Es ist wichtig, darauf zu achten, was Sie beim Kennenlernen und Small Talks von sich erzählen. Sie können sich etwa darüber beschweren, wie stressig Ihre Arbeit gerade ist, oder Sie fügen noch hinzu, dass Sie sich über die Herausforderung freuen und zuversichtlich sind, die Phase gut zu überstehen. So zeigen Sie anderen Ihr Durchhaltevermögen.“ Ich könnte das noch lange fortsetzen, die Parallelen sind wirklich erstaunlich – vielleicht dieser Tipp noch: „Finden Sie andere, die Ihre Marke weiter verbreiten. Dadurch erreichen Sie mehr Menschen und wirken glaubwürdiger.“26-04-24 Benko-Buch Auszug

Man kann Avery und Greenwald für ihren kleinen Leitfaden wirklich dankbar sein – er passt zu fast einhundert Prozent auf die zahlreichen Auftritte Lindners in den vergangenen zwei bis drei Wochen. Ein Minister, der seine Zuschauer an seinen Ansprüchen und den Widrigkeiten seines Alltags teilhaben lässt: gemacht wie aus dem Managementhandbuch, sehr professionell, das gibt es wirklich nicht alle Tage – und erst recht nicht in dieser Regierung. 

So lösen die beiden Autorinnen auch eines der Rätsel, die Lindner in diesen Wochen umgeben und die er, so scheint es zumindest, gerne befördert: die Frage „Was treibt ihn wirklich?“. Der 12-Punkte-Plan, den die FDP-Spitze diese Woche absegnete, sei eine „Scheidungsurkunde“ für die Ampel-Koalition, polterte bereits CSU-Chef Markus Söder. Will Lindner also wirklich mit den etwas mehr als zwei Seiten die Koalition aufkündigen – wie einst der legendäre Otto Graf Lambsdorff, der mit einem Positionspapier seiner Liberalen 1982 den Wechsel von Rot-Gelb zu Schwarz-Gelb einläutete? 

Schwarz-Gelb hat keine Mehrheit im Parlament

Wohl kaum. Denn erstens gibt es diese Möglichkeit für Lindner heute überhaupt nicht. Schwarz-Gelb hätte heute, anders als 1982, keine Mehrheit im Parlament. Und Neuwahlen (mit der Option auf Schwarz-Gelb) sind gar nicht so leicht durchzusetzen. Abgesehen davon, dass auch dann eine solche Mehrheit in weiter Ferne wäre. Auch ein konstruktives Misstrauensvotum, für das ein Oppositionsführer Friedrich Merz die Stimmen der AfD bräuchte, um Kanzler Olaf Scholz zu stürzen, ist kaum vorstellbar. 

Nein, dieses Papier ist keine Scheidungserklärung, sondern tatsächlich ein Beitrag zur Markenbildung – nach außen sowieso und nach innen erst recht. Auch ein Parteitag will schließlich überzeugt werden. 

Doch selbst dann, wenn man all dies einmal akzeptiert, hinterlässt die ausgeklügelte Arbeit an der Marke FDP und ihrem Chef einen enttäuschenden Beigeschmack. Es fehlt nämlich die harte Auseinandersetzung, der glaubhafte Einsatz. 

Denn fast alles in Lindners 12-Punkte-Plan ist richtig: Bürokratieabbau, härtere Sanktionen für Langzeitarbeitslose, die Jobangebote ablehnen; ein Moratorium für weitere Sozialleistungen; Steuererleichterungen für Unternehmen und Arbeitnehmer; die Abschaffung der Rente mit 63 und bessere Anreize für ältere Arbeitnehmer, die gerne noch länger arbeiten würden; auch das Aussetzen des deutschen Lieferkettengesetzes – alles richtig. Und das gilt umso mehr, als die Wachstumsaussichten für Deutschland wirklich trist sind: plus 0,3 Prozent in diesem Jahr – und dann für 2025 und die Folgejahre bis 2028 nicht mehr als ein Prozent reales Wachstum jedes Jahr. Das sind die Zahlen, die der Wirtschaftsminister in dieser Woche präsentierte.

Ein echter Schub für Wachstum wäre also wirklich wichtig. Und es gibt nur wenige Punkte im FDP-Papier, an denen man Zweifel anmelden könnte, etwa an der Idee, die Bezahlung von Überstunden steuerlich besser zu behandeln. Der Ansatz klingt gut und populär, aber er wäre wirklich schnell ein Einfallstor für Steuergestaltung.05-03-24 Rentenpaket 2    

Doch das Papier krankt an einer anderen Stelle – es ist der letzte Punkt in der Management-to-do-Liste. Vielleicht haben ihn Lindner und seine Strategen einfach überlesen: „Die Welt dreht sich weiter und Sie entwickeln sich mit ihr, wodurch sich Ihre Marke ändert. Deshalb ist es wichtig, dass Sie diese Schritte wiederholen, immer an Ihre Situation anpassen und auch reflektieren, was schon gut funktioniert und wo noch Verbesserungsbedarf ist.“

Übertragen auf das Papier heißt das: Zur glaubwürdigen Markenbildung trägt nur bei, was auch einer kritischen Prüfung sowie Zweifeln und Widerstand Stand hält. Und genau daran lässt es Lindner fehlen. Der Widerstand bei den eigenen Koalitionspartnern in der Ampel ist offensichtlich, doch Lindner unternimmt nicht mal den Versuch, sie zu gewinnen. Denn dazu müsste er Vorschläge zur Umsetzung machen, etwa zur Finanzierung von Steuererleichterungen, für die es nach seinen eigenen Vorgaben als Finanzminister im Haushalt keinen Spielraum gibt. Oder er müsste Gegenangebote machen, um etwa die SPD für Einschnitte bei der Rente mit 63, beim Bürgergeld oder für ein Moratorium bei den Sozialleistungen zu gewinnen. Oder er müsste an anderer Stelle in der Koalition wenigstens den gröbsten Unfug verhindern, etwa den neuesten Plan der Regierung zur Sicherung des Rentenniveaus – das teuerste Rentengeschenk seit Jahrzehnten, das voll auf Kosten der jüngeren Generation geht. Doch selbst dazu reicht Lindner noch die Hand. 

Für dieses Wochenende mag Lindners Markenschliff reichen. Langfristig aber wird ihm sein 12-Punkte-Plan wenig helfen, im Gegenteil: Wenn er nichts davon durchsetzt und in der Regierung eher das Gegenteil verfolgt, wird das Papier zu einem Bumerang werden. Eine Tischvorlage, um alle Schwächen und Versäumnisse der Liberalen in dieser Koalition genau nachvollziehen zu können.

26.04.2024 17:01
Die Künstliche Intelligenz treibt die Umsätze der großen Technologiekonzerne enorm. Doch nicht alle konnten diese Woche mit Zahlen überzeugen. Das Feld der Magnificent 7 spaltet sich auf
26.04.2024 15:15

Die beiden grünen Minister Habeck und Lemke wehren sich gegen Vorwürfe, beim Atomausstieg getäuscht zu haben. Was die AKW-Betreiber sagen und was das für die Grünen bedeutet

Krisenmodus bei Robert Habeck und Steffi Lemke: Der Wirtschaftsminister musste sich am Freitag bei einer Sondersitzung des Energieausschusses verteidigen, die Umweltministerin wurde zu einer Sondersitzung des Umweltausschusses zitiert. Der Grund: ein Bericht des Magazins „Cicero“ vom Donnerstag, der den Grünen vorwirft, beim Atomausstieg getäuscht zu haben. Das Magazin stützt sich auf interne Dokumente der beiden grün-geführten Ministerien aus dem Frühjahr 2022, deren Herausgabe es vor Gericht erstritten hatte.

Eigentlich wollte Deutschland zum Jahreswechsel 2023 vollständig aus der Atomkraft aussteigen. Doch dann kam die russische Invasion in der Ukraine und mit ihr eine drohende Energiekrise – plötzlich stand der Atomausstieg wieder in Frage: Sollte man ihn in einer solchen Situation tatsächlich vollziehen? Könnte ein Weiterbetrieb die Lage etwas entspannen? Und unter welchen Umständen wäre eine Laufzeitverlängerung überhaupt technisch möglich? 

Damals forderten FDP und Union, die Atomkraftwerke (zumindest zeitweise) weiterlaufen zu lassen, bei vielen Grünen aber gab es dagegen Vorbehalte. Am Ende kam es, nach einem Machtwort von Kanzler Olaf Scholz (SPD), zu einer kurzzeitigen Verlängerung des Betriebs bis Ende April 2023, dem sogenannten Streckbetrieb.

Wie unangenehm sind die Veröffentlichungen für die Grünen?

Es sind schwere Vorwürfe, die das Magazin erhebt: „Strippenzieher der Grünen“ hätten die Entscheidung über eine Laufzeitverlängerung „manipuliert“. Die beiden zuständigen Staatssekretäre in den beiden Ministerien seien sich einig gewesen, dass fachliche Argumente, die für einen Weiterbetrieb sprechen könnten, „gar nicht erst bekannt werden sollten“. Die beiden Ministerien wiesen die Darstellung des Artikels zurück, diese sei „verkürzt und ohne Kontext“, so das Wirtschaftsministerium. Die „daraus gezogenen Schlüsse“ seien „nicht zutreffend“. 

15-04-24 Ein Jahr ohne Atomstrom Bilanz

Für die Grünen aber ist das eine gefährliche Erzählung: Gerade aus der konservativen Ecke werden sie immer wieder als eine „von Ideologie getriebene“ Partei dargestellt,  in Umfragen spiegeln auch Wähler häufig diesen Eindruck. Für die Opposition also ein gefundenes Fressen: „Der alte Verdacht erhärtet sich“, schrieb der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei, am Donnerstag auf „X“, „beim Kernkraft-Aus wurden Parlament und Bevölkerung belogen“. Die Union droht mit einem Untersuchungsausschuss. 

Hat Robert Habeck in der Atomlaufzeit-Debatte die Öffentlichkeit getäuscht?

Kommt drauf an, wen man fragt. Dass die Grünen vierzig Jahre lang für eine Ende der Atomkraft gestritten haben, ist kein Geheimnis. Dass sie dieses Ende auf den letzten Metern nicht mehr infrage stellen wollten – auch bekannt. Habeck hatte seinerzeit dennoch angekündigt, unideologisch prüfen zu lassen, ob eine Laufzeitverlängerung helfen könnte, die drohende Gaskrise im kommenden Winter abzuwenden.

Der „Cicero“-Bericht weckt zumindest Zweifel daran, wie „unideologisch“ das Thema in den Häusern behandelt wurde. Aber war das Ergebnis falsch? 

Sieht man vom damals internen, heute öffentlichen Streit um Vermerke ab, dann kommt es vor allem auf den Prüfbericht an, der für die Öffentlichkeit bestimmt war. Hier scheint zumindest die Faktenlage korrekt dargestellt: Stillgelegte AKW können ohne neue Genehmigung nicht wieder ans Netz, ein Weiterbetrieb der drei damals noch laufenden Meiler wäre nach erneuter Sicherheitsüberprüfung möglich, benötigt würden aber lange Pausen und neue Brennstäbe – hilft im Winter also nicht. Option 3, „Streckbetrieb“, wäre machbar, würde zwar in Summe nicht mehr Strom liefern, könnte im Winter aber Lastspitzen abfedern. Dafür hätte man allerdings bereits mehr Kohlekraftwerke in der Reserve. Fazit: „auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu empfehlen“.

Das ist zumindest ein politisch zulässiger Schluss. Dass der Kanzler ein halbes Jahr später, im Lichte neuer Fakten und Stimmungen trotzdem anders entschieden hat – also pro Streckbetrieb – , hatte mit seiner Richtlinienkompetenz zu tun. Auch das war keine fachliche, sondern eine politische Entscheidung. 

Welches Detail ist besonders problematisch?

Im Kern geht es um Widersprüche zwischen Vermerken der Fachabteilungen und der offiziellen Einschätzung von Umwelt- und Wirtschaftsministerium. Zwei Papiere werfen Fragen auf. In einem Vermerk der zuständigen Arbeitsgruppe im Umweltministerium vom 1. März 2022 wurden „Szenarien“ für eine Laufzeitverlängerung durchgespielt, die mit der nuklearen Sicherheit vereinbar wären. Zwei Tage später schrieb der Leiter der Nuklearabteilung eine eigene Vorlage, wonach eine Laufzeitverlängerung „sicherheitstechnisch nicht vertretbar wäre“. 

STERN Interview EnBW-Chef Stamatelopoulos (Begleitstück Heftgeschichte)

Während der Fachvermerk also eine Laufzeitverlängerung zumindest für denkbar hielt, machte das Papier der Leitungsebene diese Option zu. Wurde der Rat der eigenen Arbeitsgruppe ignoriert? Eher nicht, aber er wurde übergangen. Das allerdings ist nicht per se ein Skandal. Eine politische Entscheidung bedeutet nun mal, dass sie besonders entlang weltanschaulicher Haltungen getroffen wird. In vielen anderen Fragen ist das auch so. 

Was die Widersprüche aber zeigen: wie voreingenommen die politische Spitze in den Ministerien war. Während Habeck betonte, die AKW-Entscheidung unideologisch treffen zu wollen, stützen sich seine Helfer vor allem auf jene Argumente, die ihrer Linie entsprachen.

Ist durch das damalige Agieren ein Schaden entstanden? 

Man könnte es sich leicht machen und sagen: Die Lichter sind nicht ausgegangen in diesem Winter 22/23. Also alles gut? Sicher ist: Um das bisschen AKW-Strom gab es damals und heute mehr Streit als seiner energiewirtschaftlichen Bedeutung angemessen wäre. Im Jahr zuvor hatten die drei damals noch laufendene Meiler zusammen noch etwa sechs Prozent der gesamten deutschen Strommenge produziert. Wegen des Streckbetriebes konnten sie in besagtem Winter nicht mehr unter Vollast laufen. Stattdessen waren mehr Kohlekraftwerke ans Netz gegangen. 

Bliebe die Frage, ob die Strompreise mit Atomstrom im Mix dann nicht wenigstens günstiger gewesen wären. Antwort: Eher nicht. Das liegt am inzwischen wieder in Vergessenheit geratenen Merit-Order-Modell. Danach bestimmt immer die letzte nachgefragte Kilowattstunde den Strompreis. Und diese letzte Kilowattstunde wäre – egal, ob mit oder ohne Atomkraft – immer der teurere Kohlestrom gewesen.

Was sagen die AKW-Betreiber zu den Vorwürfen gegen Habeck?

Die drei Betreiber der zuletzt abgeschalteten AKW wollen die Vorwürfe gegen Habeck nicht kommentieren und halten sich bedeckt. Der Energiekonzern RWE, Betreiber des AKW Emsland in Niedersachsen, bestätigt aber gegenüber Capital – wie der Stern Teil von RTL Deutschland –, dass Unternehmenschef Markus Krebber dem Bundeswirtschaftsministerium seine Einschätzung zur Kernenergie sowohl in einem Gespräch als auch schriftlich dargelegt habe. 

In einem Schreiben von RWE an Habeck, das dem Stern vorliegt, warnt der Energiekonzern im Februar 2022, dass ein Weiterbetrieb „mit erheblichen juristischen und ökonomischen Risiken verbunden“ wäre. „Wie dieser Vermerk im Ministerium bewertet wurde, können und wollen wir nicht kommentieren“, so ein RWE-Sprecherin. Das Unternehmen will schon länger weg von der Atomkraft. Krebber sagte etwa im Sommer 2022, dass er eine mögliche Laufzeitverlängerung für rückwärtsgewandt halte. Lieber solle man die Energiewende beschleunigen. 

06-02-24 FAQ Kraftwerksstrategie

Ähnliches hört man von EnBW, Betreiber des AKW in Neckarwestheim. Chef Georg Stamatelopoulos erklärte kürzlich im Capital-Interview, dass man an einem beschleunigten Kohleausstieg und wasserstofffähigen Gaskraftwerken arbeite. Man habe die Bundesregierung „im Sinne einer sicheren Energieversorgung“ auf die Bereitschaft für Gespräche und die Bereitstellung von Informationen hingewiesen, so ein EnBW-Sprecher auf Nachfrage. „Davon wurde Gebrauch gemacht, aber es ist nicht Sache der EnBW, diese Gespräche öffentlich zu dokumentieren.“

Werden die AKW jetzt wieder hochgefahren?

Dass die vor einem Jahr abgeschalteten AKW wieder hochgefahren werden, ist äußerst unwahrscheinlich. Für das Betreiberunternehmen von Isar 2 in Bayern, Preussen Elektra, ist der Weiterbetrieb des Kraftwerks „kein Thema mehr“. Noch kurz vor der Abschaltung 2023 hatte Chef Guido Knott zwar mit der Entscheidung der Politik gehadert und übers Weitermachen gesprochen.  

Doch das ist jetzt vom Tisch: „Die Debatte um den Weiterbetrieb von Isar 2 ist Geschichte“, schreibt das Unternehmen auf Capital-Anfrage. „Wir haben zwischenzeitlich die Genehmigung zur Stilllegung und zum Abbau erhalten und der Rückbau von Isar 2 hat am 2. April begonnen.“ Daher werde man die Recherche von Cicero nicht kommentieren.  

Die Betreiberunternehmen fokussieren sich also auf den Rückbau der Anlagen. In Deutschland herrsche eine klare Rechtslage, nach der die Kernkraftwerke abgeschaltet wurden und nun zurückgebaut werden, teilt RWE mit. Auch EnBW beruft sich auf das deutsche Atomgesetz. Es gebe „keine Betriebsgenehmigung mehr für die Stromproduktion“ durch Kernkraftwerke und „keine Grundlage, diese wieder in Kraft zu setzen“, sagte der EnBW-Sprecher. „Eine Diskussion über die weitere Nutzung der Kernkraft hat sich für uns vor diesem Hintergrund erledigt.“

26.04.2024 15:00
Über Jahre pflegte die Signa-Gruppe eine große Intransparenz, um Einblicke in die wirtschaftliche Lage zu verhindern. Das Buch „Inside Signa“ beschreibt, wie das System funktionierte – und warum Benkos Manager selbst Strafen für Gesetzesverstöße nicht störten
26.04.2024 14:00

Für Immobilienkäufer verteuern sich die Kredite leicht: Obwohl die Notenbank für Juni Zinssenkungen signalisiert, steigen die Hypothekenzinsen. Wie kann das sein? 

Von wegen sinkende Zinsen. Zwar hat die Europäische Notenbank EZB dieser Tage angedeutet, dass sie wohl im Juni die Leitzinsen leicht senken wird, erstmals wieder. Damit scheint der Höchststand bei den Zinsen erreicht, es könnte wieder ein Stückchen bergab gehen. Aber was passiert bei den Bauzinsen? Die steigen diese Woche leicht. Es waren zwar nur 0,05 Prozent durchschnittlich im Vergleich zu den Vorwochen, dennoch dürften sich viele Immobilienkäufer wundern: Wieso steigen die Bauzinsen, wenn die Leitzinsen sinken sollen? 

Schließlich heißt es stets, die Bauzinsen seien ein Frühindikator, der die allgemeine Zinsentwicklung vorweg nimmt. Müssten sie dann also nicht sinken? Zumindest hatten das viele Hauskäufer und Immobiliensuchende gehofft. Und einige werden deswegen auch ihren Traum vom Wohneigentum noch aufschieben, um die demnächst sinkenden Zinsen vom Sommer abzuwarten. Der Finanzmarkt beweist aber wieder einmal, dass man sich auf solche Spekulationen gerade beim Hauskauf nicht verlassen sollte, sondern die Immobilienfinanzierung unabhängig vom letzten Zehntelprozent bei den Zinsen angehen muss.

Aber warum steigen die Zinsen nun wieder? Grundsätzlich schwanken die Zinsen für Immobilienfinanzierungen immer ein wenig, rund 0,5 Prozentpunkte können es schon sein. Das ist normal. Für das laufende Jahr hatten viele Finanzierungsexperten angenommen, dass sich der Bauzins in einem Korridor zwischen 3 und 4 Prozent bewegen könnte. Noch im Herbst stand der Zins für die 15-jährige Zinsbindung bei rund 4,5 Prozent, doch dann sackte er abrupt ab, weil die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen die Runde machte. Seitdem hat er sich wieder ein gutes Stück unter 4 Prozent eingependelt.

Wird der kleine Anstieg noch größer?

Zuletzt rutschte der Zins für die 15-jährige Zinsbindung auf rund 3,67 Prozent, das war im März. Und viele hofften, dass es nun bald in Richtung 3,5 Prozent oder weniger ginge. Stattdessen kosten die Hypothekenkredite aber nun aktuell 3,74 Prozent im Schnitt. Für die zehnjährige Zinsbindung zahlen Käufer aktuell rund 3,55 Prozent Zinsen, noch vor zwei Wochen waren es 3,49 Prozent, also 0,05 Prozentpunkte weniger.

Immobilien: Warum jetzt ein guter Zeitpunkt zum Kaufen ist

Grund dafür sind die Renditen für Bundesanleihen und Pfandbriefe, denn über Pfandbriefe refinanzieren die Baufinanzierer ihr Kreditgeschäft. Und deren Rendite stieg von März (3,02 Prozent für zehnjährige Papiere) auf inzwischen rund 3,32 Prozent. Auch die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen hat sich wieder etwas erhöht: Noch im März betrug sie rund 2,3 Prozent, aktuell werfen die Bundespapiere wieder rund 2,6 Prozent Rendite ab.

Hinzu kommt: Das Zinsniveau in den USA steigt derzeit, auch das hat einen Einfluss auf die hiesigen Zinsen. Denn in Amerika ist inzwischen klar, dass die großen Hoffnungen auf Zinssenkungen verfrüht waren: Die Konjunktur wächst noch unerwartet stark, und die Inflation bleibt unverhofft hoch. Deswegen wird die Notenbank Fed sich noch zurückhalten und den Leitzins hoch belassen, um keine neue Preissteigerungswelle auszulösen.

Unterschiede zwischen den Banken sind groß 

Bereits jetzt aber fragen Finanzmarktexperten, ob sich die Europäische Notenbank wirklich dauerhaft von ihrem amerikanischen Pendant wird abkoppeln können. Oder ob die höheren Zinsen in den USA nicht auch eine Signalwirkung für Europa haben werden. Denn sind die Zinsen auf beiden Kontinenten sehr unterschiedlich, dann wandert das Kapital schnell dorthin, wo es mehr Zinsen bringt, in die USA also. Diese Konkurrenzsituation versuchen Notenbanken gern durch ein halbwegs konzertiertes Vorgehen zu vermeiden. Oder zumindest abzuschwächen.

wohnmarktanalyse

Das Fazit daraus ist: Immobilienkäufer sollten sich lieber nicht zu eng am allgemeinen Zinsniveau orientieren – und schon gar nicht auf jeden Zehntelprozentausschlag bei den Bauzinsen wetten. Stattdessen sollten sie sich lieber jene Bank aussuchen, die aktuell die besten Zinsen bietet. Denn bei einer Standardfinanzierung (400.000 Euro Objektpreis, 300.000 Euro Kreditsumme und 3 Prozent Tilgung) liegt der Zins für eine 15-jährige Bindung zwar derzeit im Schnitt bei 3,74 Prozent, bei den einzelnen Banken aber schwanken die Angebote dafür zwischen 3,58 Prozent und über 4 Prozent. Entsprechend ist es bei zehnjähriger Zinsbindung.  

Wie sagen Immobilienökonomen so schön: Die beste Zeit für den Eigentumserwerb ist nicht, wenn die Zinsen sinken. Sondern genau dann, wenn man das nötige Eigenkapital beisammen hat, die Wunschimmobilie gefunden hat und die Finanzierung grundsätzlich stemmen kann. Auf 0,5 Prozent hin oder her bei den Bauzinsen sollte es dabei nicht ankommen.

26.04.2024 12:30
Auf der Automesse in Peking wollen VW, Mercedes und Co. wieder Statur gewinnen, nachdem ihnen die chinesiche Konkurrenz enteilt ist. Aber der neue Platzhirsch BYD geht beim Angriff in Europa schneller vor als erwartet – und wird selbst attackiert
26.04.2024 10:54

Der Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky befeuert die Aktie von Thyssenkrupp. Aber ein Grund zur Euphorie besteht nicht

Die Ad-hoc-Meldung bestand nur aus fünf kargen Zeilen, wichtige Details fehlen. Und doch reichte sie, um den Aktienkurs von Thyssenkrupp zum Wochenschluss kräftig nach oben zu treiben. Nach monatelangen Verhandlungen steigt der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky nun doch noch bei der angeschlagenen Stahlsparte des Traditionskonzerns ein. Allerdings nur mit einer Minibeteiligung von 20 Prozent und offenbar für so wenig Geld, das man den Kaufpreis schamhaft verschweigt. 

Was den flackernden Hoffnungsschimmer bei den Anlegern auslöst, ist wieder einmal ein Versprechen auf die Zukunft, das noch eingelöst werden muss: Beide Seiten „sprechen“, so die Ad-hoc-Meldung, über eine Aufstockung der Beteiligung auf 50 Prozent. Erst dann könnte man wirklich von einer „strategischen Partnerschaft“ reden, die Thyssenkrupp vorschnell schon jetzt verkündet.

Aktie von Thyssenkrupp läuft auf lange Sicht schlecht

Wer über den Kursanstieg in Euphorie verfällt, sollte sich mal die Langfristcharts der Aktie anschauen: Sie hat allein in den vergangenen sechs Monaten ein Viertel ihres Werts verloren, auf Sicht von fünf Jahren sogar über 60 Prozent. Wer jetzt auf eine Trendwende setzt, muss schon sehr mutig sein – vielleicht sogar tollkühn. Offenbar wartet ja auch Kretinsky erst einmal ab, bevor er wirklich ins Boot steigt. Denn seit Monaten war ja von einer sofortigen 50-Prozent-Beteiligung die Rede, die nun erst einmal nicht kommt. Man kann die Zurückhaltung verstehen: Bisher gibt es keine Angaben darüber, wie Thyssenkrupp den geplanten Abbau von Stahlkapazitäten und Personal praktisch organisieren will. 

Gegen den Widerstand der mächtigen Betriebsräte wird es sehr schwer, betriebswirtschaftlich optimale Lösungen wie die eigentlich sinnvolle Schließung des ganzen Standorts im Duisburger Süden durchzusetzen. Die IG Metall sieht den neuen tschechischen Großaktionär sehr skeptisch. Man erwartet von ihm nicht, dass er wirklich Kapital einschießt. Und strategisch bringt er allein das wage Versprechen mit, die künftige Wasserstoffstrategie („grüner Stahl“) mit billigem Strom zu unterstützen. Vom Stahl selbst versteht Kretinsky nichts.22-04-24 Kolumne Bernd Ziesemer

Falls am Ende eine 50:50-Partnerschaft in neuer Rechtsform für die Stahlsparte stehen sollte, könnte Thyssenkrupp den größten Problemposten zwar aus der Bilanz beseitigen. Aber der Mutterkonzern wäre die Belastungen damit eben nur zum Teil los. Und müsste zunächst noch einige Milliarden Euro drauflegen, um den Stahl-Bereich eigenständig machen zu können. So oder so steht Thyssenkrupp noch vor einer langen Durststrecke. Und freies Geld gibt es im Konzern kaum noch. Die 17 Milliarden Euro aus dem Notverkauf der hochprofitablen Aufzugssparte sind in nur drei Jahren fast völlig aufgezehrt worden.

Positiv kann man festhalten: Es kommt nun wenigstens Bewegung in die Sache. Unter der früheren Konzernchefin Martina Merz gab es zwar viele Pläne, aber viel zu wenig Taten. Viele Ankündigungen waren nichts anderes als schöne Träume. Ihr Nachfolger Miguel Lopez scheint aus anderem Holz geschnitzt. Der geborene Spanier hat begriffen, dass keine Zeit mehr für ausgefeilte strategische Spielereien bleibt, sondern nur noch den Zwang zu schnellen und brutalen Maßnahmen. Am besten könnte man seine Situation mit einem alten Spruch beschreiben, den Lopez vielleicht noch aus seiner Uni-Zeit in Mannheim kennt: „Du hast keine Chance, aber nutze sie.“

26.04.2024 09:36
Travis Spence leitet das europäische ETF-Geschäft bei J.P. Morgan Asset Management. Im Interview erklärt er, warum aktive ETFs so stark wachsen – und warum sie zur Gefahr für klassische Fonds werden könnten
26.04.2024 07:00

Die Aktien von TSMC und Nvidia waren bis vor kurzem Anlegerlieblinge. Zuletzt gaben die Kurse gleich mehrerer führender Chipunternehmen ordentlich nach. Ist der KI-Hype schon vorbei?

Es ist wahrlich nicht einfach, die extrem hohen Erwartungen der Chip-Bullen zu erfüllen. Das musste vergangene Woche Branchen-Gigant Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) schmerzlich erfahren. Am frühen Freitagmorgen stellte der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger sein Zahlenwerk für das erste Quartal 2024 vor. An dem gab es grundsätzlich wenig auszusetzen: Das Gewinnwachstum von rund 9 Prozent übertrumpfte die Markterwartungen, für das zweite Quartal stellte das Unternehmen kräftige Umsatzsteigerungen von bis zu 30 Prozent in Aussicht. Allerdings gab sich TSMC-CEO C. C. Wei zurückhaltend, was den mittelfristigen Marktausblick betrifft: „Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 bestehen weiterhin makroökonomische und geopolitische Unsicherheiten, die die Verbraucherstimmung und die Endmarktnachfrage weiter belasten könnten“, sagte er. 

Aktionäre hatten mehr erwartet und straften die Aktie im Anschluss an die Präsentation ab – fast siebn Prozent notierte der Titel im Minus. Und nicht nur das: Den zögerlichen Ausblick werteten Marktteilnehmer als negatives Signal für die gesamte Branche, weshalb die Aktienkurse der größten Halbleiterunternehmen reihenweise nachgaben. TSMC-Kunde Nvidia verlor am Freitag bis Börsenschluss etwa zehn Prozent, auch Intel und Broadcom fielen um jeweils fünf respektive vier Prozent. Ist der Hype um Chip-Aktien damit endgültig vorbei?

Der Markt preist Wachstum bereits ein

Blickt man auf die Ein-Jahres-Performances der allermeisten Chip-Titel, kann von einem wirklichen Ende des Hypes noch nicht die Rede sein. Viele von ihnen stehen weiter deutlich im Plus. Das Paradebeispiel dafür ist Nvidia, die wohl bekannteste KI-Aktie der Welt. Nvidia schloss das jüngste Quartal mit einem Nettogewinn von 12,3 Mrd. Dollar ab – ein Plus von 769 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Heute steht das Unternehmen trotz des jüngsten Kursrücksetzers im Vergleich zum Jahresanfang 67 Prozent im Plus. Auf Ein-Jahres-Sicht hat sich das Papier mehr als verdreifacht. Diese immensen Kursgewinne verdeutlichen, wie sehr der Markt außerordentliche Erwartungen an Umsatz und Gewinn bereits einpreist. 

Ein solches Sentiment birgt natürlich Risiken. Alle Augen sind auf den Chip-Superstar gerichtet, Nvidia muss weiter liefern. Das erklärt auch, warum selbst ein leicht getrübter Ausblick einen Kursrutsch bei TSMC und Co. auslösen kann. „Chip-Aktien standen aufgrund der generativen künstlichen Intelligenz im Rampenlicht, so dass selbst ein wenig Besorgnis über ihre Aussichten einen großen Ausverkauf auslöste“, sagt dazu Kazuyoshi Saito, Senior Analyst bei IwaiCosmo Securities, auf der japanischen Nachrichtenseite Nikkei Asia. 

Techaktien – das sind die Hidden Champions aus Deutschland

Riskanter Einstiegszeitpunkt 

Je nach Risikoappetit könnten Anlegerinnen und Anleger ihre Positionen weiter aufbauen oder halten. Ernst Hagen, Portfoliomanager der Vermögensverwaltung DJE Kapital, sieht beispielsweise bei Halbleiterausrüstern weiteres Kurspotenzial. Dazu zählt unter anderem der niederländische Maschinenhersteller ASML. „In einem ohnehin schon überdurchschnittlich wachsenden Halbleitermarkt wächst die Ausrüstungssparte noch einmal deutlich schneller“, betont er in einem aktuellen Branchenkommentar. Hagen begründet seine Prognose unter anderem mit der wachsenden Nachfrage nach KI-Chips – und damit neuen Produktionskapazitäten. 

Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, bezeichnet hingegen die Aktien europäischer Halbleiterproduktionsanlagen mit ihrem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 32 als teuer – „weshalb ich zunächst nicht weiter zukaufen, sondern die Gewinne weiterlaufen lassen würde“, wie er in einem Marktkommentar im April schrieb. 

25.04.2024 17:55

Die streitbare Investorin Cathie Wood wirbt in Frankfurt für die europäische Variante ihres ARK Innovation ETF. Sie zeigt sich dabei vor allem als Fan von Tesla, Robotaxis und als Bewunderin von Konzernchef Elon Musk

Cathie Wood betritt mit ein paar Minuten Verspätung den Konferenzraum eines Frankfurter Nobelhotels zum Presselunch. Der junge Mann beim vorigen Investorentreffen habe einfach zu viele Fragen gehabt, entschuldigt sie sich. Der Investor kenne sich mit der Strategie von Ark Investments einfach ziemlich gut aus, scherzt die prominente US-Investorin.

Ein Großteil ihres Ruhmes speist sich durch den Ark Innovation ETF, den Wood auflegte. Die Investorin weiß, wie sie sich sympathisch macht: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt sie persönlich, wechselt hier und da ein paar Worte. Wood ist seit vergangenem Sonntag auf Werbetour durch Europa für die drei vor einer Woche hier gestarteten aktiven ETFs, darunter eine mit der europäischen Regulierung konforme Fassung des ARK Innovation Fund (ISIN: IE000GA3D489). Neu an der Börse in Frankfurt sind zudem eine Version des ARK Genomic Revolution Fund (IE000O5M6XO1) und der eigens für Europa aufgelegte ARK Intelligence & Robotics (IE0003A512E4).

Zwei Tage in Frankfurt

Seit Sonntag ist Wood bereits unterwegs. Nach London stehen zwei Tage in Frankfurt auf dem Programm, bevor es weiter geht unter anderem nach Stockholm und Mailand. Doch jetzt drehen sich bei Zucchini mit Gorgonzola und „Pot au Feu mit Marktgemüse“ – Gemüsesuppe mit Spargeleinlage – die Fragen um die Anlagestrategie. Und da trifft die Investorin gleich eine Feststellung, wird sie doch häufig als Themen-Investorin bezeichnet. „Wir bieten keine Themenfonds. Wir investieren in Innovation und Disruption.“ 

Innovation dreht sich für Wood um die fünf Themenfelder Robotik, Energiespeicherung, DNA-Sequenzierung, Künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologie. Lange war sie in den Chiphersteller Nvidia investiert, der ihr inzwischen zu teuer geworden sei. Als Bewertungsmaßstab nutze sie das Verhältnis von Eigenkapital zu operativem Gewinn vor Abschreibungen (Ebitda), also die operative Marge. Dies ziehe sie dem Gewinn je Aktie vor, der durch Aktienrückkäufe leicht manipulierbar sei. Aktuell sei der Ark Innovation ETF mit einem Wert von 27 bewertet – und damit klar höher als der US-Leitindex S&P 500 mit 18. „Unsere Unternehmen opfern kurzfristige Rentabilität für Wachstum“, sagt Wood dazu.Lebende Legenden: Cathie Wood – die Predigerin

Damit einher geht allerdings auch mehr Volatilität, also stärkere Kursschwankungen als bei anderen Aktienfonds. „Volatilität wird heute als etwas Negatives gesehen“, sagt Wood. Bis zum Platzen der Dotcom-Blase zu Beginn des Jahrtausends sei es noch anders gewesen. Sie könne sich noch gut erinnern, dass man höhere Volatilität einfach mit steigenden Aktienkursen verbunden habe, kontert sie Kritik von Scope-Analystin Oksana Ianko. Die hatte jüngst in einer Studie geschrieben: „ARK-Fonds sind nichts für Anleger mit schwachen Nerven.“

Tesla-Aktie bei 2000 Dollar in fünf Jahren?

Welchen CEO eines Techkonzern sie denn gern als Berater für den Ark Innovation Fund verpflichten würde, wird Wood gefragt. Sie muss nicht lange überlegen und benennt Tesla-Chef Elon Musk, der nach Ansicht einer wachsenden Zahl von Investoren gar keinen Techkonzern, sonden einen Autohersteller steuert. „Sie brauchen einen visionären Anführer“, nennt sie als wichtiges Kriterium für einen guten Manager. Überhaupt dreht sich in Woods Investmentwelt vieles um Tesla, autonomes Fahren und die berühmten Robotaxis, die der Welt seit Jahren versprochen werden. Nun soll es aber bald soweit sein, ist zumindest Wood überzeugt.

Während sie beispielsweise Toyota-Aktien verkauft hat wegen der Ausrichtung des japanischen Konzerns an der Brennstoffzelle („Infrastruktur zehnmal so teuer wie bei Batterien“), hält sie trotz des Kurssturzes der Tesla-Aktie an dem Investment fest. 2000 Dollar werde die Aktie in fünf Jahren wert sein, sagt sie. Aktuell kostet das Papier gut 160 Dollar, was einem Kursanstieg von rund 65 Prozent pro Jahr entspräche, und das fünf Jahre in Folge.Tesla muss liefern

Für einen Autohersteller klingt das gewagt, aber für Wood plausibel. Zum einen werde der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen von zehn auf 75 Prozent steigen, ist sie überzeugt. Und autonomes Fahren werde sich durchsetzen. Damit würden dann auch die Robotaxis kommen, mit denen die Menschen dann zu Kosten von 25 US-Cent je Meile durch die Gegend kutschiert werden, was im weit zersiedelten Nordamerika Sinn ergebe, anders als in Europa mit einem dichten Netz des öffentlichen Nahverkehrs.

Musk ist in Woods Augen ein moderner Kopernikus

Zur Begeisterung für Tesla und die Idee der Robotaxis kommt bei Wood die Bewunderung für Musk hinzu. Sie vergleicht ihn mit dem frühneuzeitlichen Astronomen und Mediziner Nikolaus Kopernikus, auf den das heliozentrische Weltbild zurückgeht, wonach sich die Erde um die eigene Achse dreht und sich wie andere Planeten um die Sonne bewegt. „Elon Musk ist ein Mann der Renaissance“, sagt Wood.

Zu Kopernikus' Lebzeiten brachte die Verbreitung seiner Lehre Menschen auf den Scheiterhaufen. Und so werde Musk zum Teil auch heute angefeindet, sagt Wood. In Deutschland hatte Musk zuletzt vor allem Schlagzeilen gemacht mit Umweltproblemen im Tesla-Werk in Brandenburg wie auch mit Aussagen, die als antisemitisch und rechtspopulistisch gewertet wurden.

Wood: Neues Tesla-Modell muss billiger werden

Doch auch als Unternehmen steht Musk unter Druck, viele Anleger fordern von ihm ein Bekenntnis zu einem einfachen, maximal 25.000 Dollar teuren Tesla-Modell. Wood unterstützt diese Forderung nach einem Billigmodell. Tesla solle weiter an den Robotaxis arbeiten, aber auch ein günstiges Auto anbieten. Ihr Argument: Wegen der deutlich gestiegenen Zinsen könnten sich viele Menschen kein Auto mehr leisten, ein billiger Tesla könne also einen Massenmarkt erschließen.Tesla Grafik Artikel

Inzwischen ist das Dessert serviert, auf den Tisch kommen Erdbeeren. Ob es nicht wichtigere Probleme als autonomes Fahren gebe, fragt eine Journalistin. Sollte man nicht lieber den Klimawandel bekämpfen? Wood kontert, autonomes Fahren erhöhe die Verkehrssicherheit – jedenfalls auf den US-Highways. In urbanen Gegenden mit vielen Fußgängern klappe es noch nicht so gut, räumt sie ein, doch das neueste Update der Software sei schon besser. Autonomes Fahren gebe, so ihr Credo, dem „S“ in ESG eine weitere Bedeutung „Safe Live“ – und außerdem sei es eine großartige Anlagemöglichkeit. „Wenn wir in Disruption investieren, müssen wir in die größte Anwendung von künstlicher Intelligenz investieren“, sagt sie.

Unterstützt Wood wieder Trump?

Apropos ESG-Investing. Die europäische Variante des Ark Innovation ETF ist ein so genannter Artikel 8-Fonds („hellgrün“), der Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Ob das bei den US-Republikanern, denen Wood politisch nahe steht, so gut ankommt, blieb offen, schließlich wird nachhaltiges Investieren von vielen von ihnen als „woke“ gebrandmarkt und teils sogar gesetzlich eingeschränkt. Klar macht Wood hingegen, dass sie die Fixierung der Republikaner auf das Bohren neuer Ölquellen („Drill, Baby Drill!“) für billiges Benzin missbilligt.

Ob das Einfluss auf ihre Wahlentscheidung haben werde, wird Wood gefragt. Ja, sie habe Donald Trump bei seiner ersten Wahl zum Präsidenten unterstützt, wegen der Wirtschaftspolitik. „Ich entscheide immer nach der Wirtschaft“, betonte die Investorin. „Ich sage aber nicht, wen ich dieses Jahr wähle.“

25.04.2024 17:10

Ein gigantischer Umsatz garantiert noch lange nicht einen riesigen Gewinn – siehe Walmart. Im Gegenzug schafft es ein Postunternehmen in die Top 10 der Unternehmen mit dem weltweit größten Gewinn 


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