Kreuzweg Jesus


Seit dem Mittelalter wird mit kunstvoll gestalteten Skulpturen und Bildern die biblische Passionsgeschichte dargestellt und in Kreuzwegandachten dem Leiden und Sterben Jesus gedacht.

Meist wird der Kreuzweg Jesus wie in der Kapelle in Dackscheid in 14 Stationen dargestellt. Hier zieren die Bilder die Seiten des Kapellenschiffes.

 
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt (Mt 27,11-26)

Nach seiner Verhaftung wird Jesus Christus zum römischen Statthalter Pontius Pilatus gebracht. Die Hohenpriester und Ältesten beschuldigen ihn, sich selbst König der Juden zu nennen, und der Statthalter Pilatus soll ein Urteil fällen. Wegen eines Traums, den seine Frau in der Nacht zuvor hatte, glaubt Pilatus nicht an die Schuld Jesus. Vor dem Passahfest darf der Statthalter einen Gefangenen begnadigen und bittet die vor ihm versammelte Menge, wen er freilassen soll, Jesus oder Barabbas. Das von den Hohenpriestern und Ältesten aufgehetzte Volk fordert die Freilassung von Barabbas und die Kreuzigung Jesus. Pilatus verurteilte Jesus zum Tode und ließ sich eine Schüssel mit Wasser bringen, um seine Hände vor allen Menschen rein zu waschen.
 
2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern (Mt 27,27-31)
 
Jesus Christus wird den Soldaten übergegeben. Die Soldaten zogen seine Kleider aus, legten ihm einen purpurroten Mantel über und setzten ihm eine Dornenkrone auf. Die Soldaten verspotten, spucken und schlagen Jesus. Nachdem sie ihn verspottet haben, ziehen sie ihm die Kleider wieder an. Dann wird er hinausgeführt und muss das Kreuz selbst auf den Hügel Golgatha tragen.
 
3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz (wird nicht in der Bibel erwähnt)
 
Die Soldaten treiben Jesus durch die Straßen Jerusalems und unter der Last des schweren Holzkreuzes bricht er zusammen und wird von den Soldaten zum Weitergehen gezwungen.
 
4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter (wird nicht in der Bibel erwähnt)
 
Unter den vielen Menschen, die am Straßenrand stehen und Jesus Christus zusehen, wie er das Kreuz unter großen Schmerzen zum Hinrichtungsort trägt, ist seine Mutter Maria. Die Nähe und Liebe seiner Mutter gibt Jesus die Kraft und den Mut, den schwierigen Weg fortzusetzen.
 
5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen  (Mt 27,32)
 
Jesus wird immer schwächer und kann das Kreuz kaum mehr tragen. Da befehlen die Soldaten dem Bauern Simon von Zyrene das Kreuz zu tragen.
 
6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch (wird nicht in der Bibel erwähnt)
 
In der Menge ist Veronica, eine junge Frau und Jüngerin Jesus. Sie sieht, wie sehr er leidet und denkt darüber nach, wie sie ihm helfen kann. Damit Jesus das Blut, den Schweiß und den Schmutz von seinem Gesicht abwischen kann, gibt Veronica ihm ihr Tuch. Jesus nimmt es dankbar und drückt sein Gesicht in das Tuch.
 
7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz (wird nicht in der Bibel erwähnt)
 
Der Weg nach Golgatha scheint endlos. Viele Zuschauer beobachten Jesus, der nicht mehr wie ein König aussieht, aber niemand hilft ihm. Das Kreuz ist einfach zu schwer und er fällt zum zweiten Mal.
 
8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen (Lk 23,27-31)
 
Jesus sieht in der Menge eine Gruppe von Frauen, die um seinen bevorstehenden Tod und das Leiden weinen, das er ertragen muss, weil sie wissen, dass Jesus immer gut zu den Menschen war. Jesus hält inne und sagt zu ihnen: »Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht um mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?«.
 
9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz (wird nicht in der Bibel erwähnt)
 
Die Kraft Jesus ist endgültig am Ende. Er kann nicht mehr und bricht hilflos zusammen. Wie viel einfacher wäre es, einfach da zu liegen und auf den Tod zu warten. Aber Jesus will das Werk vollenden, das sein himmlischer Vater für ihn geplant hat, und zieht sich selbst und das Kreuz weiter.
 
10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt (Mt 27,35)
 
Als Jesus schließlich auf dem Berg Golgatha ankommt, ziehen die Soldaten seine Kleider aus. Sie geben ihm Wein gemischt mit Galle, den Jesus nicht trinkt. Die Soldaten nageln Jesus an das Kreuz und teilen dann seine Kleidung unter sich auf.
 
11. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt (Lk 23,33-43)
 
Gleichzeitig mit Jesus werden zwei Verbrecher gekreuzigt, ihre Kreuze stehen zu beiden Seiten Jesu. Die Soldaten und die Menschenmenge verhöhnen und beschimpfen Jesus. Doch Jesus Christus betet für sie und bittet Gott um Vergebung: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.«
 
12. Station: Jesus stirbt am Kreuz (Mt 27,45-51,54)
 
Als Jesus am Kreuz hängt, verdunkelt sich der Himmel von der sechsten bis zur neunten Stunde. Dann schreit er laut auf: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige der Umstehenden denken, dass Jesus zu Elia ruft, und sie wollen sehen, ob er kommt und Jesus vom Kreuz hilft. Einer der Soldaten reicht Jesus einen mit Essigwasser getränkten Schwamm. Mit einem lauten Schrei stirbt Jesus Christus. Der Vorhang im Tempel bricht in der Mitte in zwei Teile und die Erde bebt. Der Hauptmann und die Soldaten, die Jesus bewachten, haben Angst und sagen: "Das war wirklich der Sohn Gottes".
 
13. Station: Jesus wird vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt (Joh 19,38)
 
Am Abend geht Josef von Arimathäa, einer der Jünger Jesus, zu Pilatus und bittet ihn um den Körper Jesus, um ihn zu begraben. Als Jesus vom Kreuz genommen wird, ist auch seine Mutter Maria da. Josef von Arimathäa legte ihren toten Sohn auf ihren Schoß und Maria weinte und trauerte um ihn. Aber sie weiß auch, dass alles nach dem Willen Gottes geschieht.
 
14. Station: Der heilige Leichnam Jesus wird ins Grab gelegt (Mt 27,57-66)
 
Joseph wickelte den Körper in ein sauberes Leinentuch, legte ihn in ein neues Felsengrab und schob einen großen Stein davor. Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jesus, beobachten, wohin Josef den Körper führt.
Am nächsten Tag kommen die Hohenpriester und Pharisäer zu Pilatus und fordern Wachen für das Grab Jesus. Sie erinnern sich an die Prophezeiung, dass Jesus nach drei Tagen wieder auferstehen wird. Das Grab wird versiegelt und die Wachen davor aufgestellt.

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