St. Celsus Kapelle


Vorgänger der St. Celsus Kapelle

Die heutige Kapelle in Dackscheid wurde 1933 erbaut. Über ihrem Eingangsportal befindet sich eine kleine Steintafel mit einem Kreuzsymbol und der Jahreszahl 1585. Vermutlich stammt die Steintafel aus einer früheren Kapelle in Dackscheid aus dem Jahr 1585. 

Ob es 1585 wirklich schon eine Kapelle in Dackscheid gab, ist historisch nicht belegt. 

Die Steintafel in der Kapelle von 1726 und später in der Kapelle von 1933 legen jedoch die Vermutung nahe, das es auch schon vor 1726 im Ort eine Kapelle gab.

Steintafel aus dem Jahr 1585

Die Dackscheider Kapelle aus dem Jahr 1726 - Vorgänger der heutigen St. Celsus Kapelle

1726 wurde von den Bewohnern von Dackscheid eine etwa zehn Meter lange und sechs Meter breite Kirche gebaut.

Bei dieser Kapelle handelte es sich um einen verputzten Bruchsteinbau. Die Kapelle gliederte sich in ein kleines Kirchenschiff und einen dreiseitigen Altarraum.

Über dem Altarraum befand sich ein Glockentürmchen mit einer Glocke. Dem Baustil nach war die Kapelle also eine echte Chorturmkapelle.

Eine Steinplatte mit einem Kruzifix und der Jahreszahl 1585 krönte den halbrund abgeschlossenen Eingang der Kapelle 1726. Diese Steinplatte findet sich auch heute über dem Eingang der 1933 erbauten Kirche.

In der Kapelle aus dem Jahr 1726 stand ein Säulenaltar, der aus dem Eifelort Ehlenz stammte.

Kapelle aus dem Jahr 1726

Die heutige St. Celsus Kapelle aus dem Jahr 1933

Der Bau dieser größeren Kapelle wurde bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts geplant.

1933 ist die Kapelle gebaut und eingeweiht worden.

Wie die alte Kapelle von 1726 ist die 1933 erbaute Kapelle ein verputzter Bruchsteinbau, bestehend aus Kapellenschiff (ca. 11 Meter lang, acht Meter breit) und einem rund 5 Meter breiten und tiefen Altarraum, der halbkreisförmig in fünf Seiten gegliedert ist.

Links vom Altarraum ist die Sakristei angebaut. Der Altarraum ist gegenüber dem Schiff um eine Stufe erhöht.

Die Gesamtlänge der Kapelle beträgt circa 16 Meter, die Breite circa 8 Meter.

St. Celsus Kapelle, erbaut 1933

Nach Westen ist die Kapelle verlängert durch eine ungefähr zweieinhalb mal dreieinhalb Meter große Vorhalle als Windfang mit zwei kleinen Fenstern. An der Nordseite der Vorhalle ist  der viereckige Kircheneingang. Neben der Tür ist auch die weitere Aussparung mit Kupfer verkleidet.

Wie bei der Vorgängerkapelle aus dem Jahr 1726 ist wieder die kleine Steinplatte mit Kruzifix und der Jahreszahl 1585 über dem Eingang eingemauert. Die Vorhalle und das Kapellenschiff sind durch eine neue Holztür mit großen Glasflächen verbunden. Ebenfalls an der Westseite ist auf dem Dach der quadratische Dachreiter, der nach oben pyramidenstumpfartig als kleiner Turm abschließt. Im Kapellenschiff sind auf beiden Seiten je vier schlanke rechteckige Fenster. Davon sind heute drei verglast, während das vierte Fenster dem späteren Eingang zur Sakristei weichen musste. Die ganze Kapelle hat eine einheitliche flache Holzdecke.

St. Celsus Kapelle im Juli 1955. Quelle: Pfarrer i.R. Peter Jacoby, Kröv / Pfarrarchiv Waxweiler. 

St. Celsus Kapelle im Juli 1955. Quelle: Pfarrer i.R. Peter Jacoby, Kröv / Pfarrarchiv Waxweiler. 


Die heiligen Figuren

Neben den Statuen von St. Celsus und St. Isidor auf dem Altar befindet sich vorne rechts im Kapellenschiff der hl. Johannes von Nepomuk.

Die acht Fenster des Schiffes sind einfach verglast. Ebenfalls verglast sind auch die drei Fenster im Altarraum mit den Motiven Dornenkrone, zwei Fischen und dem brennenden Herzen.

Eine schöne Ikone (Maria mit dem Jesuskind) im byzantinischen Stil sowie eine kleine Muttergottesstatue verschönern den kleinen Raum. Votivtäfelchen zeugen von Gebetserhörungen. 

Der heilige Johannes von Nepomuk

Ein Kerzenständer für kleine Lichter und eine Kniebank ergänzen das Ganze. Hier befindet sich auch die Gedenkstätte für die Kriegsopfer der Gemeinden Dackscheid und Eilscheid.

Um 1730 bis ins 19. Jahrhundert gab es 3 Patrone: St. Isidor, St. Celsus und St. Johannes von Nepomuk. Heute ist nur noch der hl. Celsus Hauptpatron. Sein Festtag ist am 23. Februar.


Weitere Ausstattung

Seit 1989 verschönert eine elektronische Orgel die Feiern in der Kapelle.

Über dem Eingang hängt im Inneren der Kapelle ein einfaches, schlichtes, 1,5 mal 1 Meter großes Holzkreuz ohne Christuskörper, ein altes Missionskreuz.

Vorne links im Kirchenschiff ist ein 1 Meter großes Holzkreuz.

Das kleine, steinerne Weihwasserbecken in der rechten Kirchenrückwand zeigt die Darstellung von Gottvater mit Bart und soll ein Gewölbeschlussstein aus der Waxweiler Kirche von 1493 sein.

Holzkreuz vorne links im Kirchenschiff


Friedhof Dackscheid

Dackscheid gehörte früher zur Pfarrei Waxweiler, einer alten Urpfarrei. Die Pfarrei Waxweiler gehört heute zur Pfarreiengemeinschaft Schönecken-Waxweiler.

Bis zum Anlegen eines neuen Friedhofes (100 Meter südlich von der Kirche) für die Gemeinden Dackscheid und Eilscheid in den Jahren 1977/78 wurden Verstorbene aus den beiden Gemeinden auch in Waxweiler beerdigt.


Kapellenfest 1996

1996 wurde ein großes Kapellenfest mit der Weihe einer neuen Glocke und gleichzeitig die 270-Jahr-Feier einer Kapelle zu Dackscheid gefeiert. In den letzten Jahren ist das Gotteshaus mehrfach innen und außen weiter verschönert und in einem würdigen Zustand gehalten worden. Einen neuen Außenanstrich, was Sache der Vereine ist, erhielt sie 2003. Die Kapelle ist heute ein schön gepflegtes dörfliches Kleinod im Ort.


Patronatsfest und Kirmes

Das Patronatsfest (Celsusfest) ist heute am 23. Februar oder am Sonntag danach. Früher war es ein ganz besonderer Festtag mit der Wallfahrt der Pferdebauern aus der Umgebung zum Pferdeheiligen St. Celsus. Eine Festmesse mit Predigt und Opfergang wurde gefeiert.

Kirmes ist wie in der übrigen Pfarrei Waxweiler am 24. Juni (St. Johannes der Täufer) oder am darauf folgenden Sonntag. Bis vor wenigen Jahren war sie am ersten Sonntag im September.


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